1. Domain-Driven Design (DDD): Grundlagen, Vorgehen und Vorteile
Domain-Driven Design (DDD) ist ein bewährter Ansatz für die Softwarearchitektur, der sich auf die Modellierung komplexer Geschäftsdomänen konzentriert. Es hilft Entwicklern, eng mit Fachexperten zusammenzuarbeiten, um Software zu erstellen, die exakt auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten ist.
In diesem Artikel erläutern wir die Grundlagen von DDD, wie man vorgeht und welche Vorteile es bietet.
2. Grundprinzipien des Domain-Driven Design
DDD basiert auf mehreren Kernprinzipien:
- Fokus auf die Domäne: Die Geschäftslogik steht im Mittelpunkt der Entwicklung.
- Zusammenarbeit mit Domänenexperten: Entwickler und Business-Experten arbeiten eng zusammen, um ein tiefes Verständnis der Problemstellung zu erlangen.
- Ubiquitous Language: Eine gemeinsame Sprache, die von allen Beteiligten verwendet wird, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Model-driven Design: Das Softwaremodell spiegelt direkt die Domänenlogik wider.
3. Schritte zur Implementierung von DDD
3.1 Domäne verstehen und aufteilen
Zunächst wird die Domäne analysiert und in Bounded Contexts unterteilt. Ein Bounded Context beschreibt einen klar abgegrenzten Teilbereich der Software mit einer eigenen Sprache und eigenen Regeln.
3.2 Kern-Domänenmodelle definieren
In jedem Bounded Context gibt es verschiedene Komponenten:
- Entities: Objekte mit einer eindeutigen Identität über ihren Lebenszyklus hinweg.
- Value Objects: Unveränderliche Objekte ohne eindeutige Identität.
- Aggregates: Gruppen von Entities und Value Objects, die als eine Einheit behandelt werden.
- Domain Events: Ereignisse, die innerhalb der Domäne auftreten und andere Komponenten informieren.
- Repositories: Verantwortlich für das Speichern und Abrufen von Aggregates.
3.3 Anwendung von taktischen Mustern
DDD stellt verschiedene Designmuster bereit, um den Code strukturiert und wartbar zu halten:
- Factory-Pattern: Zum Erstellen komplexer Objekte.
- Repository-Pattern: Für den Zugriff auf Persistenzschichten.
- Service-Pattern: Falls eine Funktionalität nicht eindeutig zu einer Entität gehört.
3.4 Implementierung von Kontext-Mapping
Da verschiedene Bounded Contexts existieren, müssen sie sinnvoll miteinander kommunizieren. Hier kommen Muster wie Anticorruption Layer, Shared Kernel oder Event-Driven Communication zum Einsatz.
4. Vorteile von Domain-Driven Design
- Bessere Softwarequalität: Durch klare Strukturen und Domänenorientierung wird die Codebasis langlebiger und verständlicher.
- Reduzierte Komplexität: DDD ermöglicht es, komplexe Systeme in beherrschbare Teile zu zerlegen.
- Verbesserte Zusammenarbeit: Entwickler und Business-Experten arbeiten mit einer gemeinsamen Sprache.
- Leichtere Wartung und Erweiterung: Durch die Modularität sind Änderungen weniger fehleranfällig.
Fazit: Wann lohnt sich DDD?
Domain-Driven Design eignet sich besonders für komplexe Geschäftsanwendungen, bei denen die Domänenlogik entscheidend ist. In kleinen Projekten kann der Aufwand für DDD jedoch zu hoch sein. Unternehmen, die auf langfristige Skalierbarkeit und Wartbarkeit setzen, profitieren hingegen erheblich von diesem Architekturansatz.